Der heutige Tag hat den DAX in seinem Schwebezustand gelassen – man könnte fast meinen die Griechenland-Pleite hat bei den Anlegern eine Schockstarre ausgelöst. Es gelten weiterhin die Aussagen aus den beiden letzten Posts („Hält im DAX die wichtige Marke ?“, „Verschnaufpause im DAX“).
Seit 11635 kann weiterhin ein Doppelflat vermutet werden mit der orangenen w (ca. 1113x) und orangenen x (ca. 1137x) in der Wochenendindikation (hellgrüner Pfad). In der orangenen y wären dann die 10854 die hellgrüne a und der DAX würde sich immer noch in der hellgrünen b befinden. Falls diese als Triangle verläuft könnten die 11290 die a, die 10896 die b und die 11285 die c sein. In diesem Fall wäre das Mindestziel der d das 50er RT (11090) mit Bruch der 0-b-Linie der c (verläuft derzeit bei 1099x). Wenn sich das Triangle in der hellgrünen b bestätigt dürfte die hellgrüne c dann nicht nur die lila Eindämmungslinie brechen (steht aktuell bei 1084x) sondern auch ein neues Tief unterhalb 10797 markieren.
Achtung: Sollte sich jedoch die aktuell laufende Abwärtsbewegung als eine impulsive c down entpuppen, so kann die gesamte Abwärtsstrecke seit 11635 nach Bruch der lila Eindämmungslinie fertig sein. Die Verlaufslücke am Wochenende lässt an dieser Stelle viel Raum für Interpretationen zu.
Für die detaillierte Analyse der Varianten der roten Y verweise ich auf den Post vom 29.6. („Hält im DAX die wichtige Marke ?“). Alle aufgeführten Varianten sind unverändert gültig:
- Flat (Variante D2, normale Beschriftung, lila Pfad)
- Alternativcount zu Variante D2 (Beschriftung mit Alt:, orangener Pfad)
- Flat mit Expanding Triangle (Variante D4, Beschriftung mit Alt:, lila Pfad, dunkelrote Eindämmungslinien)
- Triangle (Variante E – Hauptvariante, umrandete Beschriftung, blauer Pfad)
Fazit:
Das Fazit bleibt unverändert. Die korrektive Abwärtsbewegung seit 11635 ist immer noch nicht abgeschlossen. Sollten die 10797 als Tief halten so könnte doch noch eine lila 4 im zeitlichen Toleranzbereich vermutet werden. Bei einem Bruch der 10797 stehen – nach einem erneuten Anstieg - weitere Tiefs im Rahmen einer türkisfarbenen B an.
Umfragewerte in Griechenland deuten nun wieder an, daß die Griechen am Sonntag gegen Syriza und für den Verbleib im Euro votieren werden (sie lehnen zwar weiterhin mehrheitlich alle Auflagen der EU ab, sind aber mit über 72 % für den Verbleib im Euro)....
AntwortenLöschenDie Korruption, das Versagen und die Betrügereien der Eliten sind wohl längst Bestandteil der Volksseele geworden und die Griechen glauben weiterhin es könnte ewig so weitergehen ohne Gegenleistung/Verantwortlichkeit ihrerseits..
Vor diesem Hintergrund kann es sein, daß die Börsen bis zum Wochenende nicht direkt weiter absacken müssen sondern der DAX vorher gar noch Richtung GAP-Schluß oben drängt...
wahrheitsliebender
Am Sonntag wird nicht über den Verbleib im Euro abgestimmt sondern darüber, ob das letzte Angebot der Institutionen angenommen werden soll. Allerdings ist im Moment nicht klar, ob dieses Angebot überhaupt noch gültig ist. Es ist wohl einfach so, dass nach dem Referendum weiter verhandelt wird, wobei die Position von Tsipras durch ein Nein gestärkt werden würde und durch ein Ja geschwächt werden würde. Gruss von Elafonissi
AntwortenLöschen@ Elafonissi
LöschenDas ist doch naiv und naiv sind die Griechen nicht. Die Umfragen sagen/zeigen anscheinend, daß die Griechen mit klarer Mehrheit gegen die Annahme des letzten Angebotes sind, am Sonntag aber trotzdem mit Ja stimmen wollen....
Jeder weiß, daß die Ablehnung des letzten EU-Angebotes und die Stärkung von Tsipras/Syriza defacto einem Austritt aus dem Euro gleich kommt, sofern der Rest der EU noch bei Trost ist und Reste eines Rückrates besitzt.
Normalerweise kann es dann nicht weitergehen als wäre nichts geschehen. Ich habe gestern eine Analyse gelesen, daß Tsipras und Syriza den Austritt wohl von Anfang an wollten, dies aber nicht offen sagen konnten, weil sie wußten das die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist. Auf deutsch - es muß nach außen jemand anderes verantwortlich, wenn Tsipras den Austritt politisch überleben will. Deshalb der ganze Zirkus bis jetzt und wohl auch noch nach der Wahl. Tsipras will den Austritt, kann es aber nicht zugeben und muß nun die EU/EZB dahin provozieren, daß Schritte vollzogen werden müssen, die diesen Austritt am Schluß erzwingen/unumgänglich werden lassen....
Es ist und bleibt ein Trauerspiel/Schmierenkomödie....
Gruß!
wahrheitsliebender
Ich glaube nicht, dass Tsipras den Austritt will. Wieso aus einer Währung austreten und eine neue Weichwährung einführen, wenn man die Möglichkeit sieht aus der aktuellen (Hart-)Währung einen butterweiche Weichwährung machen zu können. Denn wenn sich Syriza durchsetzt, dann werden auch Italien, Spanien, Portugel, Frankreich folgen. Und dann stehten die Hardliner Deutschland, Benelux, Ösi, Finnland machtlos da.
LöschenSollte das Referendum mit JA ausgehen, dann treten Tsipras & Varoufakis (lt. eigener Aussage) zurück.
LöschenDies bedeutet, daß niemand mehr da ist der mit der EU/IWF verhandeln kann, da m.E. Neuwahlen angesetzt werden müssten, was dann auch wieder ewig dauert.
So wie es aussieht, ziehen beide Entscheidungen den DAX weiter runter:
NEIN -> Neuaufnahme von Verhandlungen & neues Gläubigerangebot erwartet
JA -> Neuwahlen
@ Ja, aber gerade deswegen, kann Merkel es eigentlich nicht durchgehen lassen, daß sich Syriza durchsetzt. Wenn man es bei Griechenland nicht schafft notfalls ein Exemple zu statuieren, dann schafft man es nirgends mehr und ist die kommende Euro-Weichwähungs-Katastrophe für die ganze Welt offensichtlich.
LöschenDas Fehler auf allen Seiten gemacht wurden/weiterhin werden ist auch klar. Um überhaupt eine Chance zu haben, daß der Euro-Raum beieinander bleibt, müßte/hätte Deutschland eigentlich längst seine Löhne deutlicher hochfahren müssen und müßten die Südländer zumindest 1 % der Zinsersparnis p.a. in die Schuldentilgung stecken. Wenn die Südschiene es jetzt bei Nullzinsen nicht schafft die Verschuldung zu drücken (um den Eurountergang zu strecken...), wird es niemehr gelingen....
wahrheitsliebender
Es wird Montag einen Deal geben und wenn es QE 2.0 ist oder Kapitalsperre und Schließung bankrotter Banken gegen frisches Geld wie in Zypern. Einen ungezähmten Bankenkollaps kann sich keiner leisten. Der macht in GR nicht halt. Zuerst fallen bulgarische Banken hinterher, evtl. auch türkische.
LöschenSehr schön!
AntwortenLöschendatenräume